- 1634 -

1280. Juni 30 (?)

infra octavam S. Joh. baptiste.

Heinrich, Herzog von Schlesien, Herr von Liegnitz, verkauft den Bürgern von Jauer, Friedr. und Hellenbold, die Vogtei der Stadt Liegnitz mit dem 3ten Pfennig vom Gerichte, einem Allod von 4 Hufen (in Dornbusch nach Schuchard Liegnitz S. 74), einem Wohnhause in Liegnitz, 8 1/2 Zinshufen, dem Schlachthofe und einer Badestube mit einem Ertrage von 10 Mk. und 55 Stein Unschlitt, sowie einer Mk. Silbers jährlichen Zinses von den Fleischbänken, abgesehen von dem, was von neuangelegten gewerblichen Verkaufsstätten der Vogtei zustehen würde, auch dem 10ten Gehöft bei einer etwaigen Vergrösserung der Stadt, dann was die Betreffenden etwa für ihr Geld erkaufen würden, und endlich voller Jurisdiktion mit alleiniger Ausnahme der dreijährlichen Dinge des Landrichters, Alles zu Erbrecht und unter dem Magdeburger Recht, wie die Stadt von Alters her ausgesetzt war.

Z.: Icho, Heinrich von Profen, Pet. von Gusik, Hartmann von Ronow, Themo Marschall, Bertold von Borow, Hartmann Buch., Frixscho von Loben, Tammo von Scheitin, Elger Schindil, und die Bürger von Liegnitz Joh. von Woczechisdorfh, Ludwig von Giten, Ludwig von Rademinz, Bert. Kleinkoufh, Konrad von Alzenau. Datum per manum Frixschonis nostre (natürlich zu ergänzen curie) notarii. So gut wie hier curie im Orig. ausgelassen ist, könnte auch vor infra octava die Ferienzahl ausgeblieben sein, obwohl auch infra octavam etc. ohne jede Bezeichnung nicht so gar selten vorkommt.


Aus dem Orig. mit Bruchstücken des herzoglichen Siegels Liegnitzer Stadtarchiv No. 2 bei Tzschoppe und Stenzel 395 und mit einer kleinen Verbesserung in den Zeugennamen bei Schirrmacher Liegnitzer Urkundenbuch S. 9.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1875; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 2: Bis zum Jahre 1280. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.